1 April 2023

Die Batterie-Revolution

Erschienen in: Wiener Zeitung, am 1.4.2023

Foto: ©AIT

Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt. Der Großteil der derzeit am Markt verfügbaren Elektroautos kommt ohne diese Rohstoffe nicht aus, die als zentrale Bausteine für die aktuelle Generation von Hochleistungsbatterien gelten. Dieselbe Technologie, die in Smartphones, Tablets und E-Bikes zum Einsatz kommt, sorgt dafür, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge mittlerweile mit Reichweiten von mehr als 700 Kilometern werben.

Hätte es keine Lithium-Ionen-Batterien gegeben, wäre die Erfolgsgeschichte des Elektroautopioniers Tesla nicht möglich gewesen. Gleichzeitig ist die massenhafte Ausrollung der Elektromobilität, die für das Erreichen internationaler Klimaziele ein notwendiger Puzzlestein ist, ohne sie in den kommenden Jahren nicht vorstellbar. Seit mehr als 40 Jahren wird die Lithium-Batterie erforscht und trotz ökologischer und ethischer Probleme weiterentwickelt. Die Abbaugebiete des Leichtmetalls beschränken sich beinahe ausschließlich auf Australien, Chile, China und Argentinien. Neben dem Abbau von Lithium, bei dem Chemikalien zum Einsatz kommen und Schwermetalle in die Umwelt gelangen, ist auch Kobalt für die derzeitigen Batteriegenerationen unerlässlich.

Abbau problematisch

Der Rohstoff gilt als Nebenprodukt beim Nickel- und Kupferabbau und ist auf der Erde äußerst ungleich verteilt. Die von Krisen geschüttelte Demokratische Republik (DR) Kongo, Australien und Kuba vereinen zusammen mehr als 70 Prozent der bekannten Reserven auf sich, gleichzeitig besitzt oder kontrolliert China drei Viertel der Kobaltminen im Kongo, was die Abhängigkeit in puncto Lieferketten weiter verstärkt. Zudem ist der Abbau ökologisch und ethisch problematisch, da Böden und Wasser nahe den Minen meist als verseucht gelten und die Luft verschmutzt wird.